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Seit 2021 ist der Papiermarkt völlig aus den Fugen geraten. Die Lieferzeiten der Fabriken verzögern sich um Monate. Preisvereinbarungen und Angebote gelten nur noch tagesaktuell. Und trotz verbindlichen Angebots kann die Rechnung bei der Lieferung dann um 15 % höher ausfallen.


Der unvorstellbare papiernotstand!


Und das führt sogar dazu, dass von den Druckereien hohe Vorauszahlungen gefordert werden, weil das aufgestaute Forderungsvolumen die nötige Besicherung für die Banken übersteigt. Wer garantiert also, dass nicht der Papierlieferant in diesen vielen Monaten – gerade angesichts der exorbitant gestiegenen Energiepreise – in die Insolvenz geht? Uns als grafische Industrie genügt es allemal schon alleine, dass mangels Papier bestenfalls bereits bestehende Aufträge geliefert werden können. Nicht einmal Horten für Neukunden ist möglich, für Großaufträge können keine Ausschreibungen durchgeführt werden. Mitbietern werden vom Papierlieferanten weder Preis noch Liefertermin genannt – auch ein Wettbewerb ist so nicht mehr möglich.


Und das führt sogar dazu, dass von den Druckereien hohe Vorauszahlungen gefordert werden, weil das aufgestaute Forderungsvolumen die nötige Besicherung für die Banken übersteigt. Wer garantiert also, dass nicht der Papierlieferant in diesen vielen Monaten – gerade angesichts der exorbitant gestiegenen Energiepreise – in die Insolvenz geht? Uns als grafische Industrie genügt es allemal schon alleine, dass mangels Papier bestenfalls bereits bestehende Aufträge geliefert werden können. Nicht einmal Horten für Neukunden ist möglich, für Großaufträge können keine Ausschreibungen durchgeführt werden. Mitbietern werden vom Papierlieferanten weder Preis noch Liefertermin genannt – auch ein Wettbewerb ist so nicht mehr möglich. Die Druckerei, wir als Agentur, Sie als Kunde müssen den Papierpreis akzeptieren, den die Papierfabrik zwei Wochen vor Auslieferung festlegt.


Wie kam es zu diesem Engpass?


Bereits vor Covid-19 waren die nachgefragten Mengen seit Jahren rückläufig. Die Papierhersteller lieferten sich Preisschlachten, dann kam die Covid-Krise: Keine Messen, keine Veranstaltungen, Rezessionsstatus, Homeoffice und Onlinekäufe wurden die Regel. Der Bedarf an Printmedien sank um 30 %, nur die Verpackungen nahmen zu, Etiketten und Aufkleber blieben stabil. In diesem Wandlungsprozess wurden Druckmaschinen auf Kartonagen umgestellt, um dem gewandelten Bedarf gerecht zu werden, ältere Maschinen zum Beispiel sogar stillgelegt.


September 2021


Erst am gefühlten Ende der Pandemie stiegen die nachgefragten Mengen an grafischen Papieren wieder auf Normalmaß, nun fehlte es jedoch nicht nur an Kapazitäten, sondern auch am Material. Asiaten und USA hatten zwischenzeitlich Holz und Altpapier aufgekauft! Womit also jetzt produzieren? Im Frühjahr 2021 traten dann noch die finnischen Mitarbeiter der dortigen Papierwerke in Streik, was den Markt zusätzlich stark tangierte. Was man hier zu wissen muss: Der deutsche Markt wird von großen schwedischen und finnischen Konzernen beherrscht, Deutschland bleibt jedoch neben Österreich und Italien der weitaus größte Papierhersteller Europas.


Zu allem Übermaß ziehen jetzt auch noch die Energiekosten stark an. Zum Trocknen der Papierbahnen wird vor allen Dingen Gas eingesetzt, Stand September 2022 ist die preisliche Steigerung dort bei vorläufig 1200 %! Und die Gaspreise steigen und steigen. Wie kann man diese Verteuerung noch auf den Preis des Endprodukts umlegen und rechtfertigen? Die Bilanzen werden es nächstes Jahr zeigen.


Wenn der Markt sich nicht wieder einpendelt, wird das die inländische Papierproduktion mit voller Härte treffen. Zwar ist dieser weiterhin eingeschränkt, nicht jedoch völlig zusammengebrochen. Glücklich, wer noch versucht und es schafft, sich einzudecken.


Im Notfall? Muss man den Umfang von Zeitschriften reduzieren, Freiexemplare werden vom Markt verschwinden und eventuell wird von der Bundesregierung und deren Krisenmanagement eine Privilegierung für gewissen Papierprodukte vorgenommen. Bleibt zu hoffen, dass das Damoklesschwert der Putin’schen Willkür, des Gasstopps und der Zurückhaltung der Ampel-Regierung bei der Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine nicht zum völligen Zusammenbruch aller Lieferketten führt.


Wir hoffen also auf Ihr Verständnis, wenn wir – natürlich in gewohnt transparenter und nachvollziehbarer Form – unsere Angebote in Sachen Druck bis zur Marktkorrektur des Papierpreises angleichen müssen, sich also Nachdrucke und Neuaufträge entsprechend preislich nach oben bewegen. Wir geben – wie seit vielen Jahren – unser Bestes, Ihre Jobs weiterhin bezahlbar zu realisieren.


Danke an alle unsere Kunden für Ihre Treue und Unterstützung in diesen herausfordernden Zeiten.